Etwa ein Viertel der Bevölkerung ist jedes Jahr ab Frühling mit den typischen Symptomen wie  Nase rinnt,  Augen jucken oder anfallsartig auftretender Atemnot betroffen. Die Pollensaison hat begonnen!

Je nach Pflanzen genügen schon 30-50 Pollen/m³ um allergische Reaktionen an den Schleimhäuten auslösen zu können. Dabei werden verschiedene Mediatoren wie zum Beispiel Histamin freigesetzt und führen innerhalb von wenigen Minuten zu Schleimhautschwellungen und Sekretproduktion an Augen, Nase oder Lunge.

In den letzten 30 Jahren hat die allergische Potenz vieler Pflanzen, durch den Klimawandel oder Pflanzung winterharter Bäume,  zugenommen. Belastungen durch Hasel- und Erlenpollen treten bereits bei über 5 Grad Celsius, durch Birkenpollen bei über 15 Grad Celsius auf. Warmes und trockenes Wetter verkürzen die Blühzeit.

In Mitteleuropa führen Gräserpollen, Höhepunkt der Blühzeit ist Anfang Juni, am häufigsten zu einer Pollenallergie.

Ragweedpollen stellen eine neue Herausforderung dar, da sie zu den starken Allergieauslösern zählen und häufig auch Asthmaanfälle auslösen können. Bereits 35% der Patienten in Ostösterreich ist sensibilisiert.

Pollenassoziierte Kreuzreaktionen

Kreuzreaktionen bestehen zwischen verwandten Baum- oder Gräserpollen, wie zum Beispiel Birke und Erle, Hasel, Buche, Eiche, oder zwischen Beifuß und Ragweed.

Kreuzreaktionen gibt es auch als pollenassoziierte Nahrungsmittelintoleranzen.

Birkenallergiker leiden oft unter Fließschnupfen und Irritation der Mundschleimhaut durch Kern- und Steinobst, Nüsse, Litschi, Kiwi, Avocado. Mehlstaub kann bei Gräserallergikern Asthmaanfälle auslösen. Bei allen Pollenallergikern kann der Genuss von Kräutern, Karotten, Sellerie, Fenchel und Gewürzen Kreuzreaktionen auslösen.

Die erste Manifestation der Pollenallergie tritt am häufigsten zwischen 10. Und 25. Lebensjahr auf. Genetische Disposition und Umweltfaktoren werden als Auslöser diskutiert.

Die Diagnose einer Pollenallergie kann mit einer Anamnese oder Allergietest gestellt werden. Wiederholte Infekte zur gleichen Jahreszeit können Anzeichen einer Allergie sein.

Das primäre therapeutische Ziel ist immer die Vermeidung des Allergenkontaktes, was bei Pollenallergien nicht einfach ist. Eine Lokaltherapie mit Antihistaminika oder topischen Steroiden ist immer einer Therapie mit oralen Antihistaminika zu bevorzugen.

Bei ausgeprägter allergischer Symptomatik steht die spezifische Immuntherapie zur Verfügung.

 

Einen wunderschönen Frühling wünscht Ihnen Dr. Susanne Hellwagner

 

Quelle:Medizin Ärzte exklusiv, Allergie, Autorin Dr. U. Enzenberger

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